Es ist November und es ist soweit: Ich bin fix und foxi, durch und feddich, geradezu durchgegart. Die Festival- und Konzertsaison 2019 hat mir in diesem Jahr einiges abverlangt (vielleicht bin ich inzwischen auch halt einfach nur: alt), und ich zähle die Tage bis zu den Weihnachtsferien, die ich zum Großteil im Plüsch-Einteiler auf dem Sofa verbringen möchte, bevorzugt mit einem Becher Grog in der Hand. Vom Glamping beim Graspop bis hin zu Natur- und Sexismuskatastrophen bei Rock im Park bis hin zu Winterjacke-und-Schal-Alarm beim Roskilde-Festival im Juli (ich denke auch heute noch manchmal noch an die neun Grad nachts im Zelt) habe ich mit meinen Girls und der Female Festival Task Force so ziemlich alles erlebt was Open Air-technisch möglich ist – nicht, ohne auch selber ein paar Federn gelassen zu haben.

Fotos: Von uns, geschossen beim ersten Rolling Stone Park im November 2019
Nun steht für 2019 nur noch ein Großfestival an, und zwar Rolling Stone Park im Europapark Rust am kommenden Wochenende. Unter Umständen hätte ich zu diesem Zeitpunkt und bei meiner Verfassung übelst Stress bei der Aussicht auf NOCH EIN RIESENFEST ÜBER MEHRERE TAGE. Aber in diesem Fall ist alles anders. Homies bei Twitter fragten sich letztens warum man sich Festivals antun sollte wo man sich ein Zelt mit „Daniel und Stefan“ und ein „Dixi Klo mit 50.000 Menschen“ teilen muss. Die Antwort ist: Man kann sie sich antun weil es manchmal auch die Komfort-Varianten mit Hotelzimmer, Bett, eigenem Bad und Frühstück gibt – und bei dieser Variante vom 8. bis 11. November in Rust werden wir wieder dabei sein.
Laura und ich haben letztes Jahr der Festival-Premiere im Europapark beigewohnt – und zwar aus Gründen die uns heute unangenehm sind (Ryan Adams). Im Sommer hatten wir bereits die Tickets gebucht, dann sagte Ryan die Show ab, dann waren wir erst traurig, dann nicht mehr nachdem sich in der Welt-Presse rumsprach dass er ein misogynes Arschloch ist, wir fuhren natürlich trotzdem – und hatten einfach die beste Zeit. Bei Anna Calvi standen wir in der ersten Reihe, entdeckten uns bisher unbekannte aber grandiose Bands wie die „Intergalactic Lovers“, schlugen uns abends die Bäuche mit dem feinen Caterer-Buffet voll und schwammen tagsüber im beheizten Außenpool.
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