„Well it’s the same room but everything’s different, you can fight the sleep but not the dream.“ || CC @weirdBielefeld
„Well it’s the same room but everything’s different, you can fight the sleep but not the dream.“ || CC @weirdBielefeld
Die Künstlerin Bruna Salvador Conforto hat das Friends-Appartement aus Papier nachgebaut, und jetzt gibt es den neuesten Streich: Den Gilmore Girls Schauplatz „Stars Hollow“, ebenfalls komplett in Eigenhand zusammengefaltet. Weiterlesen
[FYI: Hier ist übrigens mit Unterbrechung immer mal wieder Sommerpause.]
(c) supervelma, via http://etsy.me/qsluFm
Das Internet ist ja sowieso total geil. Da gibt es Zeug, das eigentlich noch egaler ist als all die Dinge, die die Welt nicht braucht, und dass aber trotzdem catchy ist (natürlich).
Der berühmte Teilzeitphilosoph Kanye West (bekannt für lebensprägende Bonmots wie: „It’s only led me to complete awesomeness at all times. It’s only led me to awesome truth and awesomeness. Beauty, truth, awesomeness. That’s all it is.“ oder „I am so credible and so influential and so relevant that I will change things.“ oder ebenfalls „This one Corbusier lamp was like, my greatest inspiration … I’m a minimalist in a rapper’s body.”) hatte auch mal einen ziemlich spitzenmäßigen Twitter-Account, und die besten Tweets konnte man als Stickwandbild käuflich erwerben, und zwar bei supervelma (genauso wie andere tolle Sachen, siehe unten). Weiterlesen
„Über die Inflationierung der Bilder verschwinden sie.“ sagt Sebastian Baumgarten am Mittwoch im Haus der Berliner Festspiele während der Abschlussdiskussion zur “Blackfacing-Debatte”, die im Rahmen des Theatertreffens im Mai auf dem Blog des Festivals aufgeflammt war (hier mein Eintrag dazu und die Artikel auf dem TT-Blog). Im diplomatischen Stuhlkreis im Foyer der Berliner Festspiele diskutierten Vertreter_innen von Bühnenwatch und Sebastian Baumgarten, der Regisseur von der in die Kritik geratenen Inszenierung der “Heiligen Johanna der Schlachthöfe“. Aber von einer Diskussion kann kaum die Rede sein. Nach einleitenden Statements von Atif Hussein als Vertreter von Bühnenwatch und von Sebastian Baumgarten entstand ein faszinierend unproduktiver Abschlag von verhärteten Fronten. Konzeptionell war die Veranstaltung eingeteilt in zwei Teile: In der ersten von zwei Stunden sollte konkret anhand der Inszenierung der “Heiligen Johanna der Schlachthöfe” über die Verwendung des Blackfacing und anderen rassistischen Zeichen und Bildern gesprochen werden. Im zweiten Teil sollte ein Ausblick geschehen, untermauert von Ausschnitten aus anderen Inszenierungen, um die Frage zu erörtern: Kann die Praxis des Blackfacing auch kritisch angewandt werden, um das zu erreichen, woran Baumgarten scheiterte: Nämlich durch die Verwendung problematischer Zeichen eine Kritik an dem System zu formulieren, in dem Rassismus entsteht? Dem Moderator Tobi Müller gelang es jedoch nicht, einzelne Punkte produktiv zu bündeln, und somit einen auch nur ansatzweise gewinnbringenden Austausch zu fördern.Atif Hussein beim EingangsstatementZeichnung: KENDIKEDie Inflationierung der BilderDer interessanteste und auch vielsagendste Aspekt der Diskussion lag jedoch in diesem eingangs zitierten Satz von Sebastian Baumgarten zur Inflationierung der Bilder. Baumgarten will durch die Verwendung von rassistisch konnotierten Bildern im Theater eine Kritik an dem System formulieren, in dem sie entstehen: am global funktionierenden Kapitalismus. Darin liegt für ihn das radikale Potenzial der Kunst, das durch ihre bedingungslose Freiheit entsteht. Die Kunst darf alles, und so scheint es auch nur konsequent, dass Baumgarten sich, wie er sagte, nicht die Frage stellt: Wer ist mein Publikum? Wen verletze ich potenziell mit den Bildern, die ich auf die Bühne bringe? In dieser Frage läge für ihn die Gefahr, dass die Moral zensierend in die Kunst eingreife. Und er führt aus, dass die Kunst unter anderem die Aufgabe habe, das Widerständige zu zeigen, und dass er ergo mit der Reproduktion rassistischer Bilder und Zeichen Kritik übe an dem System, in dem Rassismus entsteht. Doch wie anders, (macht man sich die Mühe dieser Logik zu folgen) würde sich eine solche Kritik äußern, wenn nicht in einer solchen Diskussion, wie sie an diesem Nachmittag in den Berliner Festspielen statt gefunden hat? Es stellt sich dann die Frage, warum Baumgarten so ungehalten und aggressiv auftritt, warum er immer wieder seine Mitdiskutant_innen unterbricht und jede produktive Diskussion schier unmöglich erscheinen lässt. Denn genau das müsste es doch sein, was er anzuzetteln meint, wenn er die Verletzung von Zuschauer_innen mit der Reproduktion eines “dehumanizing gaze”, wie es eine junge Frau aus dem Publikum formulierte, in Kauf nimmt: Eine Veränderung des Systems, einen Diskurs, einen Austausch?Sebastian Baumgarten bei seinem StatementZeichnung: KENDIKE
Was hätte van Gogh wohl gemacht, wenn Regenbogenbilder bei Facebook seine Inspiration gewesen wären? Was hätte Séraphine de Senlis gemalt, wenn sie einmal in ihrem Leben die Grumpy Cat gesehen hätte? Und überhaupt, wie kann man das Internet kunstvoll verarbeiten? Weiterlesen
Jetzt, wo wir uns besser kennen, kann ich es ja zugeben: Ich feier diesen Track.
Mit dem Film „Die Königin von Versailles“ ist Lauren Greenfield – sarkastisch gesagt – sozusagen ein Glücksgriff in Zeiten des Unglücks gelungen: Über fünf Jahre begleitete die Dokumentarfilmerin David und Jackie Siegel, ihres Zeichens Oberhäupter einer frischen Milliardärsfamilie aus aus Florida, Orlando. In Glanzzeiten und beim finanziellen Absturz filmt sie das Paar samt seiner Sprösslinge – und schafft es damit, einen Stellvertretereinblick in die unlogischen Weiten des Superreichsseins zu geben. Kurz gesagt ist Dreh- und Angelpunktausgangsfrage der Doku: Was passiert mit einer superreichen Familie, wenn sie plötzlich nicht mehr ganz so superreich ist? Greenfield und die Siegels zeigen es uns.
David Siegel ist der Chef von Westgate Resorts, einem Urlaubssharing-Unternehmen, und im Wortlaut wohl das was man einen Selfmade-Millionär (bzw.: Milliardär) nennt. Regisseurin Greenfield stößt also in der Blütezeit des Siegel-Clans auf die Familie und beginnt mit den Arbeiten an einem Dokumentarfilm, der anfangs vielleicht noch die etwas tiefsinnigere Variante des Mtv-Alt-Hits „The Osbournes“ hätte werden können. Doch es kommt natürlich anders.
Die Doku startet ganz klassisch mit dem Abfilmen eines Fototermins, bei dem anscheinend Bilder für die Familien-Annalen geschossen werden.Wir schreiben das Jahr 2007, und alles ist ein bisschen überdimensional bei den Siegels: David sitzt auf einem thronähnlichen Sessel, Jackie sitzt auf seinem Schoß, und man sieht beiden an, wie sehr sie bisher im Leben einfach immer wieder von der Sonne auf den Arsch geküsst wurden. Die Selbstsicherheit hat sich bereits in eine gewisse Art der Arroganz umwandelt – wenn auch in eine zugegebenermaßen sympathische. Weiterlesen
„I’d like to congratulate myself, and thank myself, and give myself a big pat on the back.“ (Dee Dee Ramone, † 5. Juni 2002)