Archiv für den Monat November 2013

Fury In the Slaughterhouse – Radio Orchid

Heute hat Kai Wingenfelder, seines Zeichens auch Fury in the Slaughterhouse-Fronter, Geburtstag, und weil wir uns alle jetzt etwas besser kennen kann ich es ja verraten: Ich mag „Radio Orchid“. Seit ungefähr 20 Jahren.

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Was bleibt: Schande.

Flickr (c) Bilal Kamoon

Flickr (c) Bilal Kamoon

Es gibt sie ja: Sachen, die so scheiße sind, dass man sie sich nicht mal ausdenken muss: Die ganze NSU-Geschichte ist nach wie vor so eine. In Massen prasseln seit Monaten nebulöse Infos, Berichterstattung über „Pannen“ und Verwicklungen und die mögliche Involviertheit staatlicher Behörden auf die (lesende und/oder Nachrichten schauende und/oder im Internet surfende) Bevölkerung ein. Auch betreffend des seit April laufenden Prozesses.

Ich weiß nicht, ob die Masse der Informationen nicht schon längst zur Übermüdung vieler Rezipient_innen geführt hat, getreu dem Motto: „Ach, schon wieder so eine NSU-Meldung, laaaangweilig!“ Und das hier ist wahrscheinlich der fünftausendste Text, der erwartungsgemäß einige weitere übermüdete oder resignierte Köpfe zurücklässt. Die Korrelation zwischen des Volumens der Nachrichtenmasse und darauf folgend einer eher schwachen Empörung scheint mir mittlerweile eklatant (obschon es insgesamt doch viele Empörte gibt, zum Glück, und nur um sich einen weiteren Überblick zu schaffen lohnte diese Woche zum Beispiel ein Blick auf Thomas Mosers Vorwurf, im Zusammenhang mit der NSU-Berichterstattung gäbe es Zensur-Maßnahmen). Und heute nun das:

„Die Mutter des mutmaßlichen Rechtsterroristen Uwe Böhnhardt hat den Behörden in Thüringen die Verantwortung für die Mordserie des Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) gegeben. Im NSU-Prozess vor dem Oberlandesgericht München sagte Brigitte Böhnhardt am Dienstag aus, Staatsanwaltschaft und Verfassungsschutz hätten 1999 Zusagen gebrochen. „Wenn die Behörden zu ihrem Wort gestanden hätten, dann hätten wir alle drei überreden können, sich zu stellen,“ sagte sie.“ (FAZ)

1999: Das war, als zehn von zehn Erschossenen noch am Leben waren. Rassismus allerdings scheint weiterhin so salonfähig, dass das große Unbehagen sich gesamtgesellschaftlich nicht so wirklich ausbreiten möchte.

Und das bittere ist: Darauf hinzuweisen, dass solange diese ganze Drecksscheiße nicht aufgeklärt ist, jeder *migrantisierte Mensch in Deutschland Gefahr läuft, Opfer von Gewalt- oder Mordanschlägen zu werden, wirkt auch irgendwie nur halbgar – diesen Status Quo haben wir ja sowieso schon, und zwar ohne viel Zutun (sei es nun von oben, unten, außen oder innen).

Yvonne Boulgarides, Ehefrau des erschossenen Theo Boulgarides, hielt am 13. April diesen Jahres in München anlässlich der antifaschistischen Demonstration zum Auftakt des NSU-Prozesses in München eine Rede:

„Ich wünschte, alle autorisierten Stellen würden mit Nachdruck dafür sorgen, dass die zur lückenlosen Wahrheitsfindung benötigten Fakten und Beweise zur Vefügung gestellt würden. (…)

Müsste ich jedoch ein Statement abgeben, dann am liebsten mit einem Zitat von Albert Einstein: „Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen.““ (Quelle)

Was auf jeden Fall fehlt: Demonstrationen. Aufruhr. Mehr Empörung. Fragen. Was bis dahin bleibt: Schande.

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Everything But The Girl – Missing

„We could hardly take the wardrobe around with us.” (Tracey Thorn)

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Nirvana: Mtv Unplugged-Jubiläum

Wir nehmen alles mit, und passend zum heutigen 20jährigen Jubiläum gibt es hier nochmal Auszüge aus Kurts 1992er Brief an Mtv:

„Liebes eMptyTV,

(…) Ab jetzt kenne ich kein anderes LEBENSZIEL MEHR ALS MTV UND LYNN HIRSCHBERG MIES ZU MACHEN die übrigens mit ihrem Lover Kurt Loder (der ein paar Gin Blossoms gekippt hat) gemeinsame Sache macht. WIR WERDEN AUCH OHNE EUCH ÜBERLEBEN. KEIN PROBLEM MIT DER OLDSCHOOL GEHT’S RASANT BERGAB! (…)

Kurdt Kobain

Profimusiker.“

(aus: Kurt Cobains „Tagebücher“, KiWi.)

(Kontext: Hirschberg hatte damals einen Artikel („Strange Love“) verfasst, in dem sie Courtney Love u.a. unterstellte, Cobain nur aus Karrieregründen geheiratet zu haben.)

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Ballet School – Heartbeat Overdrive

„This is so reminiscent of what music used to sound like – without the Angst.“

Via Caro.

David Foster Wallace: Der bleiche König und der Wille zur Wirklichkeit

Bild: Kiepenheuer und Witsch

Bild: Kiepenheuer und Witsch

Posthum ist David Foster Wallace letzter Roman „The Pale King“ nun auch in der deutschen Übersetzung erhältlich. Vor seinem Suizid am 12. September 2008 hinterlegte er für seine Frau ein Manuskript, 250 Seiten, ordentlich gestapelt – und zusätzlich dazu in seinem Garagenbüro Tausende von Seiten, in Heftern und Ordnern und auf Festplatten und digitalen Speichermedien konserviert. Jahrelang hatte er es nicht geschafft, diesen dritten Roman fertig zu stellen – dieser Aufgabe mussten sich letzten Endes die Nachlassverwalter annehmen, die die umfangreichen Fragmente durchdacht zusammen puzzelten. Das Ergebnis ist groß.

„Er hinterließ seine Notizen und die fertigen Kapitel in einem ordentlichen Stapel in der Garage, in der er arbeitete. Und seine Lampen waren eingeschaltet und beschienen die Arbeit. Ich habe also keinerlei Zweifel daran, dass er es so wollte. So ordentlich hat David selten etwas hinterlassen.“ (Karen Green) Weiterlesen

Four California Girls who dreamed of being the Beatles: Eine Bangles-Doku

via last.fm

Genau das richtige für einen Novembersonntagnachmittag in einem Jahr, in dem „Eternal Flame“ immerhin 25jähriges Jubiläum feiert: Vom Durchbruch mit „Hero Takes a Fall“ bis hin zu einem Feature zu Susanna Hoffs zweitem Soloalbum enthält diese Doku alles was man über die Bangles wissen muss. Weiterlesen

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