Tatsächlicher Protest oder Guerilla-PR* irgendeiner NGO? Sei Tagen wird über die rätselhaften Primark-Etiketten berichtet, die mittlerweile drei Kundinnen in Primark-Kleidung gefunden haben (wollen). „Forced to work for exhausting hours“ steht auf einem Zettel, den die britische Primark-Kundin Rebecca Gallagher gefunden hat. Das zweite Etikett fand Kundin Rebecca Jones: „Degrading sweatshop conditions“. Gallagher kommt aus dem walisischen Gowerton, Rebecca Jones aus Swansea, und eine dritte Kundin aus Belfast, Karen Wisinska, will eine auf chinesisch verfasste Nachricht in einer ungetragenen Primark-Hose gefunden haben.
Man könnte diese Aktionen für gelungene Widerstandsakte halten: Näherinnen, die die widrigsten Arbeitsbedingungen aushalten müssen, treten direkt in Kontakt mit den Konsument_innen der von ihnen produzierten Ware – und begehren auf. Fast schon hollywoodreif kann einem das vorkommen: Stolze Näherin (oder stolzer Näher), gebeutelt vom Leben, näht Messages in Kleider, weil ja mit Sicherheit jede einzelne Made im Industriespeck die aus Versehen eine Primark-Leggins kauft dazu in der Lage sein könnte Ungerechtigkeit auf der Welt zu bekämpfen. Weiterlesen