Archiv für den Monat Juni 2014

Primark und die eingenähten Etiketten: Guerilla-PR?

Tatsächlicher Protest oder Guerilla-PR* irgendeiner NGO? Sei Tagen wird über die rätselhaften Primark-Etiketten berichtet, die mittlerweile drei Kundinnen in Primark-Kleidung gefunden haben (wollen). „Forced to work for exhausting hours“ steht auf einem Zettel, den die britische Primark-Kundin Rebecca Gallagher gefunden hat. Das zweite Etikett fand Kundin Rebecca Jones: „Degrading sweatshop conditions“. Gallagher kommt aus dem walisischen Gowerton, Rebecca Jones aus Swansea, und eine dritte Kundin aus Belfast, Karen Wisinska, will eine auf chinesisch verfasste Nachricht in einer ungetragenen Primark-Hose gefunden haben.

primark

Man könnte diese Aktionen für gelungene Widerstandsakte halten: Näherinnen, die die widrigsten Arbeitsbedingungen aushalten müssen, treten direkt in Kontakt mit den Konsument_innen der von ihnen produzierten Ware – und begehren auf. Fast schon hollywoodreif kann einem das vorkommen: Stolze Näherin (oder stolzer Näher), gebeutelt vom Leben, näht Messages in Kleider, weil ja mit Sicherheit jede einzelne Made im Industriespeck die aus Versehen eine Primark-Leggins kauft dazu in der Lage sein könnte Ungerechtigkeit auf der Welt zu bekämpfen. Weiterlesen

Statt Fußball: Focault gegen Foucault

Der franzšsische Philosoph Michel FOUCAULT in seiner Wohnung. Paris. Frankreich. 1978

Zum 30. Todestag von Michel Foucault sendete Arte gestern die Doku „Foucault gegen Foucault“, die aktuell noch im Stream auf der Arte-Webseite abrufbar ist, und zwar hier. Kann man zum Beispiel statt Fußball gucken, und zwar heute und morgen und wenn Ihr Glück habt auch noch übermorgen.

Via Niloufar von den Blogrebellen.

 

 

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Das Beste an „Boyhood“? Nicht die Boys.

Wenn die Presse einen Drei-Stunden-Schinken über den Pudding lobt, ihn als neuen Meilenstein der Filmgeschichte abfeiert und selbst der Spiegel fast zu Tränen gerührt über den „Triumph der Beharrlichkeit“ schreibt, dann sollte man sich doch vielleicht fragen, ob es sich wirklich lohnt einen kleinen Batzen Euros (Überlänge) für ein Filmerlebnis hinzublättern, das einem zeigt, was man mehr oder weniger selbst schon alles durchlebt hat (nämlich mehr oder weniger: die Jahre 2001 bis 2013). Doch vorweg die gute Nachricht: „Boyhood“ lohnt sich. Wirklich!

Um jedoch erstmal zu verstehen, was eins der Grundprobleme von „Boyhood“ ist, genügt es zunächst, sich den Film in einem unterbesetzten Kinosaal anzuschauen, am besten: werktags, nachmittags, vorzugsweise in einer eher beschaulichen Stadt. Weiterlesen

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