Buschkowsky II: In eigener Sache

In der letzten Woche habe ich viele Rückmeldungen zum Buschkowsky-Text bekommen. Ich blogge seit fast zweieinhalb Jahren und bin es gewohnt, unterschiedliches Feedback zu Texten  zu bekommen. Man handelt sie nach eigenem Ermessen ab, und dann macht mit seinem Tagesgeschäft ganz normal weiter. Aber heute mache ich mal eine Ausnahme.

Ich habe sehr viele positive Rückmeldungen bekommen, an denen ich zu erkennen glaube, dass die Gefahr der Entsolidarisierung – ob nun aufgrund von sozialer oder ethnischer Herkunft, Geschlecht oder Behinderung – viele Menschen beschäftigt.

Hinzu kommt aber folgender Sachverhalt: Was manche Leser_innen nicht verstehen (können), ist, dass ein Blog immer noch ein Blog und kein (primäres) Diskussionsforum ist – auch wenn WordPress diese ganz ausgezeichneten und praktischen Tools bietet. Das heißt, ich habe und werde keine kulturalistischen Kommentare freischalten, und ich werde auch nicht darüber diskutieren – auch wenn den Verfasser_innen nicht immer klar ist, was an ihren Aussagen kulturalistisch ist.

Das mag manche_n Leser_in verärgern, oder aber auch Unmut oder Unverständnis hervorrufen, und das verstehe ich, da vielen Zeilen anzumerken ist, das sie wirklich fragend und/oder interessiert formuliert sind – leider wird aber auch manchmal unintendiert genau das transportiert, was ich hier keinem Raum geben möchte: Eine Idee der Konstruktion von „Fremdheit“, eine Imagination von ethnischen Dichotomien, die dann herunter gebrochen werden auf einfache, zu einfache Modelle zur Erklärung von Gesellschaft.

Wir leben in einer Gesellschaft, in der es eine wertfreie Betrachtung transkultureller Lebenserfahrung noch nicht gibt – und wahrscheinlich wird es sie auch niemals geben. Das heißt, wir arrangieren uns mit dem, was wir haben.

Das heißt aber auch, dass diese Konstruktionen reale Folgen haben – zum Beispiel in dem „Switching“, das sich zum Beispiel dann vollzieht, wenn ich mich in bestimmten Momenten eben denen zugehörig fühle, die genau wie ich als irgendwie „fremd“ wahrgenommen werden. Das Ganze ist jedoch immer ein Gesamtprozess, der jedoch absolut nicht das darstellt, was manch einer den Dingen wie dem Buschkowsky-Text glaubt entnehmen zu können: Schwarz-Weiß-Malerei. Das Auseinanderdividieren von weiß-deutscher und nicht-weiß-deutscher Lebensrealitäten. Denn das ist praktisch nicht möglich.

Ich denke, dass ich mit dem Gefühl, dass sich in den letzten Jahren einigermaßen erfolgreich Entsolidarisierungstendenzen und die Dethematisierung von Armut durchgesetzt haben – ganz gleich, ob die verhandelten Subjekte der Mehrheitsgesellschaft nun angehörig sind oder nicht, denn im Prinzip wird in diesem Zusammenhang ja stets über so etwas wie ökonomische Identitäten gesprochen –  nicht alleine dastehe. Mir missfällt das Vorantreiben der Biologisierung und Ethnisierung sozialer Widersprüche, und mir missfällt der Nährboden, den es dafür anscheinend gibt, und ich habe den Eindruck, vielen anderen geht es genauso.

Aber, dennoch – das alleinige Fokussieren des Scheiterns der strukturellen Integration (und damit meine ich nicht den unsäglichen Integrationsterminus, so wie er inflationär in der Mainstreampresse verwendet wird, sondern eine Fokussierung der sozialen Probleme und der sozialen Ungleichheit im Sinne von Teilhabe und Inklusion), wird meiner Meinung nach nicht dazu führen, dass (Alltags-)Rassismus und Kulturalismus verschwinden. Dafür sind die Strukturen, die ihn so lange genährt haben, zu verkrustet. Und diese Krusten möchte ich, und das muss mir auch niemand nachsehen, zumindest hier nicht sehen. Punkt.

15 Gedanken zu „Buschkowsky II: In eigener Sache

  1. besucher sagt:

    Hmm…würdest Du mir zustimmen dass diese Strukturen in allen Gesellschaften von sich aus aufgrund der schieren Präsenz einer Mehrheitsgesellschaft als „conditio sine non qua“ vorhanden sind?
    Was wäre Deine Schlussfolgerung für die Betrachtung der Realität?

  2. arprin sagt:

    @Shehadeh:

    Es wird immer rassistische und kulturalistische Tendenzen in der Gesellschaft geben, diese sind einfach unausrottbar. Nicht nur in Deutschland, sondern in allen Ländern und Kontinenten der Welt. Es gibt jedoch einen Unterschied, wie stark diese Tendenzen in der Gesellschaft ausgeprägt sind. Deutschland gehört sicher zu den Ländern, die Migranten relativ offen gegenüberstehen. In Japan oder der Türkei z.B. muss man einen einheimischen Namen annehmen, wenn man die Staatsbürgerschaft bekommen möchte.

    Dennoch: Welchem Land man sich im Inneren zugehörig fühlt, liegt immer noch an einem selbst. Daran können weder Rassisten und Kulturalisten noch staatliche Diskriminierung oder gar Verfolgung was ändern. Trotz diverser Attentate und Morde an Aleviten und Juden fühlen sich die türkischen Aleviten und Juden immer noch als Türken. Trotz ihrer Verfolgung fühlen sich die irakischen Christen immer noch als Iraker. Im Vergleich zu dem, was diese Volksgruppen durchmachen mussten, geht es Migranten in Deutschland wie im Paradies. Trotzdem fühlen sich viele Migranten hier immer noch fremd.

    Mach dir nichts vor: Wenn jemand die Aussagen oder Handlungen anderer als Begründung dafür nimmt, dass er sich nicht als Deutscher fühlt, dann will er in Wirklichkeit selbst nicht als Deutscher wahrgenommen werden. Niemand anderes kann die Entscheidung für einen treffen, wie man sich selbst im Inneren fühlt. Es ist ganz allein die eigene Entscheidung. Wenn man sagt “Die Deutschen wollen mich nicht als Deutscher wahrnehmen, also fühle ich mich auch nicht als Deutscher”, dann meint man eigentlich “Ich sehe mich nicht als Deutscher an”. Man kann nicht das Urteil eines anderen über seine Person zu seinem Urteil über sich machen.

    Du bist- nach dem gängigen Terminus- in die deutsche Gesellschaft integriert. Trotzdem fühlst du dich fremd bzw. nicht deutsch. Dagegen ist nichts einzuwenden, wirklich nicht, denn es ist die freie Entscheidung eines Menschen, zu welchem Land er sich zugehörig fühlt. Man muss sich nicht als Deutscher fühlen, um integriert zu sein, denn sonst müssten auch viele eingeborene Deutsche als nicht integriert gelten. Du hast nur eine falschen Schuldigen: Nicht die deutsche Mehrheitsgesellschaft, sondern du ganz allein hast deine Identitätskrise ausgelöst.

    Ich fühle mich nicht fremd, obwohl mich jeder, wenn er mich zum ersten Mal sieht, fragt, aus welchem Land ich komme, obwohl keiner meinen Namen richtig aussprechen oder buchstabieren kann, obwohl fast alle Migranten, die ich kenne, sich nicht deutsch fühlen und obwohl ich weiß, dass es rassistische und kulturalistische Tendenzen in der Gesellschaft gibt. Du siehst also: Es ist möglich! Man muss es nur wirklich wollen, aus ganzem Herzen. Hoffentlich wirst dich eines Tages auch nicht mehr fremd fühlen, in welchem Land auch immer.

    • Wilfried sagt:

      Ich wurde in Deutschland geboren. Meine Eltern kamen aus dem Ausland. Ich sehe nicht wie ein Europäer aus. Trotzdem habe ich mich als Kind wie die anderen Kinder gefühlt. Der gesellschaftliche und kulturelle Kontext nahm damals keine Differenzierung vor. Ich wurde sehr selten wegen meines Fremdseins gehänselt.

      Als ich später in England zur Schule ging, wurde mir von den weissen Engländern eindeutig und regelmäßig verdeutlicht, dass ich ein doppelter Ausländer sei: ein deutscher und ein Aussereuropäer.

      Eine meiner ersten einschneidenden Erfahrungen mit den heuchlerischen Angelsachsen war die Antwort eines deutschen Juden, der Deutschland kurz nach der Nazi-Machtübernahme verlassen konnte und sich in London niederliess, auf die Frage, wie die Engländer ihn denn in jenen Jahren aufgenommen hätten: „They left me alone“

      Was so viel bedeuten kann wie: „Sie liessen mich in Ruhe“, „Sie liessen mich in Frieden“.

      Aber er unterstrich seine Äusserung: „And they really left me alone!“

      Er wurde allein gelassen, ignoriert.

      Selbst wenn man also meint, wie Du schreibst, dass man sich einer Gruppe oder Gesellschaft oder einem Kulturkreis oder einem Land zugehörig fühlt, reicht das meiner Erfahrung nach nicht aus. Es muss auch Gesten und Rahmenbedingungen der Zugehörigkeit, des Willkommenheissens geben.

      Also eine tatsächliche, rechtliche und gefühlte Solidarität. Ein Bündnis.

      „No man is an island“ schrieb John Locke 1624,
      „Entire of itself.
      Each is a piece of the continent,
      A part of the main.
      If a clod be washed away by the sea,
      Europe is the less.
      As well as if a promontory were.
      As well as if a manor of thine own
      Or of thine friend’s were.
      Each man’s death diminishes me,
      For I am involved in mankind.
      Therefore, send not to know
      For whom the bell tolls,
      It tolls for thee.“

      Der Grad der Xenophobie hat besonders unter der jetzigen Regierung in Deutschland zugenommen. Die Behauptung der CDU-Vorsitzenden dass „Multikulti absolut gescheitert“ sei, kann man nur mit der folgenden Gegenbehauptung neutralisieren:

      „Angela merke:
      Multikulti ist gescheiter.“

  3. Baum sagt:

    @Blogbetreiberin

    Da haben Sie aber Ihre Zensurpraxis schön umschrieben und begründet. Hilft nur nix, denn es bleibt schlicht undemokratische Zensur. Und Zensur ist am Ende immer ein Ausdruck der Schwäche, denn Sie wissen das Ihre Argumente in einer zensurfreien Diskussion nicht bestehen können.
    Daher entledigen Sie sich der Gegenargumente und der anderen Meinung. Damit sind Sie antidemokratisch und beweisen das Sie noch viel lernen müssen um in einem aufgeklärten moderenen demokratischen Staat integriert zu sein.

    Und zur Bestätigung meiner These freue ich mich nun das Sie meinen Kommentar zensieren werden. Sie können halt nicht anders.

    • Wilfried sagt:

      Mindestens legt die Blogbetreiberin ihre Kriterien offen.

      Manche Medien – Tagesschau, Tagesspiegel, Die Welt um einige zu nennen – tun genau das, was Sie kritisieren: nach aussen scheinbar „demokratisch offen“, in Wirklichkeit aber sortieren sie die Kommentare nach ihrer Mehrheitsfähigkeit aus: sprich Zensur.

      Fundamentalkritik tut halt weh und kann Glaubensfundamente untergraben. Die Blogbetreiberin ist demokratischer als die meisten mir bekannten Medien.

    • Johanna sagt:

      Mein ursprünglicher Kommentar wurde nicht veröffentlicht. Er ist also der Zensur der Bloggerin zum Opfer gefallen. Da ich ein höflicher Mensch bin, drücke ich mich auch höflich aus. Daran kann es also nicht gelegen haben. Kann die Bloggerin keine andere Meinung als ihre Meinung tolerieren?

      Besonders stimme ich „arpin“ zu, die/der die Sache auf den Punkt gebracht hat: Es liegt immer an einem selbst, wie man sich in einem Land fühlt. Schnell versucht man seine eigenen Wutgefühle auf Andere zu übertragen.

      Ich habe selbst in vier verschiedenen Ländern gelebt. Hätte ich mich dafür entschieden, in einem der Länder zu bleiben, hätte ich mich völlig integriert. Wegen meiner Körpergröße wäre ein Assimilation z. B. in Japan etwas schwierig. Ich schaffe es nie, wie ein Japaner auszusehen.

      In diesem Blog habe ich das Gefühl, dass gegen die deutsche Mehrheitsgesellschaft (wieder mal) Klage erhoben werden soll.

      Ein sehr interessanter Blog einer orthodoxen Jüdin hat leider kürzlich geschlossen, an dem ich mich gern und regelmäßig beteiligt habe:

      http://islamineurope.blogspot.de/2012/08/so-long-and-thanks-for-all-fish.html

      • shehadistan sagt:

        Ich empfehle allen Kommentatoren im Web, sich mal mit dem Terminus „Zensur“ zu beschäftigen. Zwei Minuten Wikipedia sind natürlich erlaubt.

      • Wilfried sagt:

        Vielleicht können Sie mir weiterhelfen, in dem Sie „deutsche Mehrheitsgesellschaft“ definieren.

        Ich unterteile nach Umfrageergebnissen (z.B.http://www.sueddeutsche.de/politik/umfrage-unter-deutschen-wuchernder-fremdenhass-ersehnte-diktatur-1.1011569), Diskursen („Gastarbeiter“, „Das Boot ist voll“, „Überfremdung“, „Integration“, „Integrationspflicht“, „Integrationsverweigerer“, „Sanktionen gegen Integrationsverweigerer“, aus den USA aktuell „Selfdeportation“), und Aussagen der Meinungsbildnern (einschließlich der Politiker).

        Ich bin kein sonderlich paranoider Mensch. Leider muss ich aber feststellen, dass sich manche Mitbürger sich noch nicht im klaren sind, was die Globalisierung sonst noch – auch für Deutschland – mit sich bringt.

        Ist die „deutsche Mehrheitsgesellschaft“ jene, die gerne ins Ausland reist, aber die Ausländer lieber nicht nach Deutschland hineinlassen möchte?

        Ist die „deutsche Mehrheitsgesellschaft“ jene, die für sich in Anspruch nimmt, in x-beliebige Länder auswandern zu dürfen, aber auf keinen Fall anderen Mitmenschen das gleiche Recht einzuräumen nach Deutschland einreisen zu dürfen?

        Ist die „deutsche Mehrheitsgesellschaft“ jene, die gerne beim Italiener, beim Türken, beim Thailänder, beim Chinesen isst, aber diese Leute nicht wirklich gerne als Nachbarn hätte?

        Ist die „deutsche Mehrheitsgesellschaft“ jene, die sich nach der US-Amerikanischen Lebensweise ernährt, Kleidung trägt, Musik hört, elektronische Geräte nutzt, aber ihre Nasen rümpft, wenn es um die Frage geht, ob die US-Amerikaner denn überhaupt eine Kultur haben?

        Ist die „deutsche Mehrheitsgesellschaft“ jene, die dennoch ausländischen Produkte kauft, obwohl man weiss unter welchen fragwürdigen Bedingungen diese hergestellt werden?

        Ist die „deutsche Mehrheitsgesellschaft“ jene, die den freien Handel reklamiert, obwohl sie weiss, dass die EU in vielen Bereichen nur Einbahnstraßen erlauben, bzw. die Herstellung lokaler Produkte im EU-Ausland durch Dumping-Preise unmöglich macht?

        Oder habe ich da etwas missverstanden? Bitte, dann definieren Sie für mich doch mal was Sie unter „deutsche Mehrheitsgesellschaft“ verstehen.

      • shehadistan sagt:

        Ich meine damit ein Kulturparadigma der hegemonialen Mehrheitsgesellschaft.
        So gesehen geht es mir um einen Dominanzkultur-Ansatz, in dem u.a. Rassismus als zentrales Unterdrückungssystem funktioniert, wobei natürlich auch andere Dimensionen asymmetrischer Machtverhältnisse (Sexismus, Nationalismus, Behindertenfeindlichkeit, Homophobie etc.) in Beziehung gesetzt werden müssen. Diese Machtverhältnisse und deren relative Unsichtbarkeit sind omnipräsent und multidimensional, und sie sind Grundelemente in der Entwicklung und Persistenz von Dominanz, und die Konsequenz: Definitionsmacht und Überlegenheit werden für sich beansprucht.
        Ich antworte Ihnen übrigens stellvertretend, da hier schon öfter in diese Richtung gefragt wurde.

      • besucher sagt:

        Da es hegemoniale Mehrheitsgesellschaften in jedem Land, Stadt, Dorf in dieser Erde gibt ist es müßig darüber zu diskutieren ob man sie abändern oder abschaffen kann. Dadurch dass sie die Mehrheit bilden sind sie automatisch in ihrem Bereich auch hegemonial.
        Genauso sinnvoll ist es darüber zu diskutieren ob Wasser nicht auch bergauf fließen könnte.

      • Wilfried sagt:

        Mein unten stehender Kommentar, bzw. Frage war an Bloggerin Johanna gerichtet.

        Ich hätte gerne von ihr eine Definition des Konzepts der „deutschen Mehrheitsgesellschaft“.

    • Baum sagt:

      Erstmal anerkennender Respekt dafür, dass mein Kommentar doch veröffentlicht wurde. Dann ein Satz zum Hausrecht. Wer Zensur mit einem Hinweis aufs Hausrecht legitimieren will, der macht es sich ein bisschen einfach. In größerem Maßstab (ein ganzes Land) glaubt Lukaschenka in Weißrussland vermutlich auch von einem Art Hausrecht gebrauch zu machen, wenn er andere Meinungen und die Opposition zensiert und drangsaliert.
      Echte Demokraten erkennt man daran, dass sie, wenn sie selbst in einer gewissen Machtposition sind, nicht nur Meinungsfreiheit für sich selbst und die eigenen Überzeugungen einfordern, sondern sie auch Anderen, mit anderen Meinungen, gewähren. Dabei ist es relativ egal ob man der Herrscher und Entscheider über ein kleines Internetblog ist, oder man Herrscher und Entscheider über ein ganzes Land ist.

  4. Christoph sagt:

    Ganz exemplarisch wird hier vorgeführt, wie peinlich teilweise das mehrheitsgesellschaft-geprägte Denken ist. Peinliches Geschwafel über Zensur, das Verlangen, Frau Shehadeh möge doch bitte intensive Brief- und Erklärbärfreundschaft mit den Redewilligen hier pflegen, zudem immer mal wieder backhanded rassistisches Gedankengut dass mich erahnen lässt wie mühselig die Moderation hier seit Tagen sein muss.

    Es steht wohl jedem frei sich einen WordPress-Account zuzulegen und dort zu antworten, gern mit re-blog-Funktion.

    Nadia Shehadeh, ich ziehe meinen Hut vor Dir und möchte nochmal betonen: Dein Blog gefällt mir sehr gut.

  5. Integrator sagt:

    Zitat „Baum“:
    „Damit sind Sie antidemokratisch und beweisen das Sie noch viel lernen müssen um in einem aufgeklärten moderenen demokratischen Staat integriert zu sein.“

    Das ist ja das perfide an dem Integrationsbegriff – frau schreibt öffentlich, legt ihre Argumente offen, pflegt eine transparente Diskussionskultur, und dann kommt irgendein Vogel vorbeigesurft und spricht ihr das „integriert sein“ ab. Integration ist eine uneinlösbare Forderung von denjenigen, die denken, dass nicht alle Menschen ohnehin schon konstitutiver Teil der Gesellschaft sind, sondern dass einige (in der Regel freilich Migrant_innen, oder, wie sie es auch gerne nennen, Mitglieder anderer Kulturkreise), immer noch dies und das erfüllen müssen. Biodeutsche sind natürlich schon wegen ihrer Abstammung integriert. Meinetwegen hätte dieser Kommentar nicht veröffentlich werden müssen, auch wenn die Autorin dadurch vielleicht Größe gezeigt haben mag – das ist das altere kulturelle Rassenlied von biodeutsch=gut und nicht-biodeutsch=schlecht, mit all den Konsequenzen, die selbsternannte moderne, aufgeklärte Demokrat_innen daraus ziehen.

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