Racial Profiling. Schon mal gehört? Racial Profiling ist das, was Polizei-, Einwanderungs-, Sicherheitsbeamte dann machen, wenn sie Personen aufgrund der Kriterien wie ethnischer Zugehörigkeit, Religion, nationaler Herkunft, phänotypischer Merkmale (also Aussehen) kontrollieren. Im Zug, zum Beispiel. Es geht dabei nicht um Verdachtsmomente, die dem Personenverhalten zuzuordnen sind, sondern um Identitätskontrollen und Durchsuchungen ohne konkretes Indiz durch die Bundespolizei. Interessiert Dich nicht? Vielleicht, weil es Dir egal ist.
Racial Profiling ist institutioneller Rassismus. Racial Profiling ist möglich, weil die personale Vermittlung dieser Art von rassistischer Gewalt legitim ist. Es ist per se keine körperliche Gewalt (obschon möglich), es ist eine symbolische, auch eine strukturelle: Eine Sanktionierung, die vordergründig nicht weh tut. Vordergründig wie gesagt. Eine Gewalt, oft verkannt und damit anerkannt, und eine, die hilft, die herrschende Sicht der sozialen Welt zu legitimieren. Eine Gewalt, die vermittelt: Ich darf Dich anders behandeln weil „wir“ finden dass Du „anders“ bist. Interessiert Dich nicht? Du wirst wahrscheinlich nie davon betroffen sein.
Racial Profiling ist nur einer der vielen Grundpfeiler der symbolischen Herrschaft des vom Staat legitimierten Rassismus in unserem Land. Die Gewalt, die durch das Racial Profiling vermittelt wird, braucht – und hat – Komplizenschaft. Interessiert Dich nicht? Hast Du Dich schon mal gefragt, ob Du ein Komplize bist?
Racial Profiling ist als Akt symbolischer Gewalt die Ausübung von Herrschaft und Ausbeutung. Diese Art der Herrschaft ist leichter durchzusetzen, da sie weniger auf Missbilligung stößt. Billigst Du Racial Profiling?
Es gibt eine Petition gegen Racial Profiling, die bis 18. Dezember gezeichnet werden kann. 50.000 Unterzeichner_innen werden benötigt, es fehlen noch etwa 40.000 Mitzeichner_innen. Du findest Petitionen sinnlos? Ich finde, man kann sich durchaus fragen, wie 50.000 Zeichner_innen ACTA zum Thema im Bundestag machen konnten.
Können wir die 50.000 Unterschriften schaffen? Glaubst Du daran? Und wenn nicht, wirst Du Dich weiter mit mir fragen wie rassistisch und restriktiv diverse Institutionspraktiken sind?
Es gibt zum ersten Mal die Chance, dass die Inititaive Schwarzer Menschen (ISD) und die jüngere Schwarze Bewegung in Deutschland mit einem wichtigen Anliegen gehört werden und auf gesetzliche Bestimmungen Einfluss nehmen können. Werden wir es schaffen oder verkacken? Noch zwölf Tage. Zwölf. Fünf vor Zwölf.
Mach mit. Unterzeichne die Petition. Sag es weiter. (Und sag es weiter weil Du weißt, dass wir bei ´ner Petition gegen entsperrte YouTube-Videos bis morgen 150.000 Zeichner_innen hätten. Und zusammenbrechende Server.)
„Zum ersten mal in der Geschichte der ISD und der jüngeren Schwarzen Bewegung haben wir die Chance in einem Parlament Gehör zu finden mit unserem Anliegen und auf gesetzliche Bestimmungen Einfluss zu nehmen.
Bitte verbreitete also diesen Aufruf und informiert möglichst viele Menschen.Wir möchten um Ihre Unterstützung bitten. Die Petition zu „Racial/Ethnic Profiling“ ist online. Mit seiner Entscheidung vom 29. Oktober 2012 hat das Oberverwaltungsgericht in Koblenz diese Praxis für rechtswidrig erklärt und damit den Gleichbehandlungsgrundsatz des Grundgesetzes gewürdigt. Jetzt fordern die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) und das Büro zur Umsetzung von Gleichbehandlung (BUG) politische Schritte in einer Petition, die sich an den Bundestag richtet. (www.stoppt-racial-profiling.de)Hier geht es zur Bundestagsseite zum direkt Unterschreiben:
https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2012/_11/_07/Petition_37656.nc.htmlDie Petition „Stoppt Racial Profiling“ kann noch bis zum 18.12 unterschrieben werden. Wir würden uns freuen, wenn Sie den angehängten Text redaktionell auf Ihrer Seite veröffentlichen würden. Gerne können sie auch das Logo nutzen. Ein Foto von der Übergabe von Unterschriften an Mitglieder des Petitionsausschusses finden Sie anbei.Da jede Unterschrift zählt, bitten wir Sie auch die Info zur Petition über Ihren Verteiler weiterzuleiten und Ihre Medienpräsenz zu nutzen, um Aufmerksamkeit auf die Problematik zu lenken. Es werden mindestens 50.000 Unterschriften benötigt, damit der Petitionsausschuss des Bundestages öffentlich berät und vorgesprochen werden kann. Lassen Sie uns dies gemeinsam schaffen.“
Fällt das auch unter Racial Profiling?
http://www.guardian.co.uk/uk/2006/jun/10/race.topstories3
Secret report brands Muslim police corrupt
Fury over internal Met study which says Asians need special training
Sandra Laville and Hugh Muir
The Guardian, Saturday 10 June 2006
A secret high-level Metropolitan police report has concluded that Muslim officers are more likely to become corrupt than white officers because of their cultural and family backgrounds.
The document, which has been seen by the Guardian, has caused outrage among ethnic minorities within the force, who have labelled it racist and proof that there is a gulf in understanding between the police force and the wider Muslim community. The document was written as an attempt to investigate why complaints of misconduct and corruption against Asian officers are 10 times higher than against their white colleagues.
The main conclusions of the study, commissioned by the Directorate of Professional Standards and written by an Asian detective chief inspector, stated: “Asian officers and in particular Pakistani Muslim officers are under greater pressure from the family, the extended family … and their community against that of their white colleagues to engage in activity that might lead to misconduct or criminality.”
It recommended that Asian officers needed special anti-corruption training and is now being considered by a working party of senior staff.
The report argued that British Pakistanis live in a cash culture in which “assisting your extended family is considered a duty” and in an environment in which large amounts of money are loaned between relatives and friends.
The leaking of the report comes at a time when the Met needs the cooperation and trust of the Muslim community more than ever and as the force tries to contain the fallout from last week’s anti-terrorist raid in Forest Gate in which a man was shot. The first version was considered so inflammatory when it was shown to representatives from the staff associations for black, Hindu, Sikh and Muslim officers, that it had to be toned down. There are 31,000 officers in the Met – 7%, or 2,170, are black and minority ethnic; among these an estimated 300 are Muslim.
One Muslim officer with the Met said: “It is like saying black officers are more likely to be muggers. Today it is Muslim officers who are treated as the Uncle Toms. How can they say to the Muslim community ‘trust us’, when they don’t even trust their own Muslim officers.”
Ahmanrahman Jafar, vice-chairman of the legal affairs committee of the Muslim Council of Britain, said it was shortsighted of the Met to be alienating its Muslim officers at such a sensitive time.
“We’ve got about 1,000 wrongful anti-terrorist arrests since 9/11 and I believe that if Muslim officers were involved in looking through that intelligence and understanding the context, we would have far greater efficiency in the police force and a far greater prosecution rate,” he said. To support its conclusions, the report gives examples of cases in which Pakistani Muslim officers have been accused of corruption and misconduct. According to its critics, the report gives insufficient weight to the motivation of those who made the complaints or issues of institutional racism.
Superintendent Dal Babu, chairman of the Association of Muslim Officers, said the report had racist undertones. “We are gravely concerned about its contents and the message it sends to recruits and potential recruits,” he said.
George Rhoden, chair of the Metropolitan Black Police Association added. “We have made it clear that we disagreed totally with the conclusions … the whole thing needs to be researched in a much more comprehensive way.”
Das fällt eher in den Rahmen „Studien wie für Sarrazin gemacht“ würde ich sagen.
Wie du lesen kannst sollte die Untersuchung geheim bleiben.Anscheinend weil eben nicht herauskam was man beweisen wollte.Also für wen wurde sie gemacht?Oder denkst du man hätte versucht sie Geheim zu halten wenn das Gegentail rausgekommen wäre?
Besonders als Frau solltest du dich mal über UK informieren.Wenn dort eine Pakistanische/Indische Frau vor der Familie flieht wird sie oft von Polizisten,Taxi Fahrern etc. zurück zur Familie gebracht.Man kann seine Augen aber auch
verschliessen…
Weißte was? Paternalismus ist derweil nicht allein ein „Kulturproblem“. Von daher weiß ich nicht was Dein Nebenkriegsschauplatz zu dem Thema hier Produktives beitragen soll.
Dass einige Mannsexemplare sich allzu gern auf irgendwelche Vorstellungen von Männlichkeit berufen – Du im übrigen auch mit Deinem belehrenden Tonfall, der im übrigen statt Kritik en Detail eher an Querfrontlertum erinnert – dürfte derweil nix neues sein, „Halil„. Aber danke dass wir Frauen Dir so am Herzen liegen!
Und nun, back to topic. Schüss.
[…] Grundlage war der Hinweis auf eine Studie, und der Artikel, der kommentiert wurde, handelte von Racial Profiling (ein Thema, für das sich Journalisten hier natürlich viel weniger interessieren als zum […]
[…] meinen Platz verwiesen werde, vom kollektiv ausgeübten Male Gaze, dann fallen mir die anderen auf. Racial Profiling und Bullenpräsenz an gefühlt jedem Ort, Leute, die ohne Fahrschein erwischt werden, Leute, die […]