„Heartthrob“ von Tegan and Sara: Pop up the Volume

Tegan_And_SaraSo, seit Freitag habe ich Tegan and Saras „Heartthrob“, das offiziell am Dienstag erscheint, auf Heavy Rotation. Und was soll ich sagen? Die Platte ist wie eine Riesenpackung Hubba Bubba mit Erdbeergeschmack auf Disco-Sirenen. Ich weiß auch gar nicht mehr, ob man die zwei jetzt eigentlich noch als Indie-Musikerinnen bezeichnen kann oder nicht: Dafür ist die ganze Produktion einfach zu fett, zu groß, zu übertrieben – und zwar alles im ganz positiven Sinne. (Wobei man zugeben muss, dass das Duo schon in der Vergangenheit einige dicke Reißer hingelegt hat. Wie unter anderem den Legend-Track „Walking with a Ghost“, den am Ende sogar eine Band wie die „White Stripes“ covern mussten, um ihr Repertoire aufzuwerten.)

Aber, die Zeiten, in denen die Schwestern strikt voneinander getrennt ihre Tracks im stillen Kämmerlein geschrieben haben, sind auf jeden Fall erstmal vorbei: Für „Heartthrob“ haben sich die zwei mit Multiinstrumentalist Greg Kurstin, Bassist Justin Meldal-Johnsen (der immerhin schon für Beck, die Nine Inch Nails und P!nk geschrubbelt hat) und Producer Mike Elizondo (Dr. Dre, Eminem, und so weiter) zum gemeinsamen Co-Writing zusammen gefunden. Es wurde also geklotzt und nicht gekleckert, und zwar ordentlich.

Nur, warum dieses Mal derartige Supersize-Ambitionen? Sara erklärt`s: „Ich stellte mir ständig die gleichen Fragen: Kann ich mir vorstellen, die Songs in einer riesigen Arena zu hören? Oder auf einem Teenager-iPod im Bus auf dem Weg zur Schule?“ Dazu kann ich nur sagen: Jo, Mission gelungen.

Was die beiden, die gegenwärtig wohl zu den profiliertesten Songwriterinnen überhaupt gehören, außerdem geschafft haben: Eine Platte hinzulegen, auf der jeder, wirklich j-e-d-e-r Track auskoppelfähig (weil top) ist. Win-Win für alle, und wenn ich die zwei nicht vorher schon abgöttisch geliebt hätte, spätestens jetzt würde ich es tun.

Favoriten gibt es natürlich auch, und zwar „I was a Fool for Love“, „How come you don`t want me“ (so könnte sich ein guter Track von Mattafix anhören, nur, falls Mattafix jemals gute Tracks produzieren würde), „Love they say“ (inklusive der klassischen Akustik-Gitarren-Sounds von früher) und „Shock to your System“. Und zum Abschluss gibt es noch das von Künstlerhand höchstpersönlich geleakte Album-Medley.

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