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Zum Tode Otfried Preußlers: Als letztes Vermächtnis bleibt die Debatte

Flickr (c) gS32tom

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Otfried Preußler ist am 18. Februar gestorben, wie heute bekannt wurde. „Die kleine Hexe“, „Der Räuber Hotzenplotz“: Nicht nur für seine Kinderbuchklassiker muss man Preußler in Erinnerung behalten, sondern auch für seine kleine Rolle bei einem wichtigen Anstoß zu einer Rassismus-Debatte, wie sie lange Zeit in Deutschland nicht geführt wurde – vielleicht auch nicht geführt werden konnte. Seine Entscheidung, dem zuvor kritisierten Stuttgarter Thienemann-Verlag die Möglichkeit zu geben, seine Kinderbücher in zukünftigen Auflagen von rassistischer Sprache zu befreien, führte öffentlich zu mitunter sehr peinsamen, aber auch sehr wichtigen Diskussionen.

Die Entscheidung des Autors kommt jedoch natürlich nicht aus dem Nichts: Sie fiel zu Beginn dieses Jahres in eine Zeit, in der sich Aktivist_innen schon seit langem und zum Teil sehr organisiert gegen diverse rassistische Praktiken in Deutschland und explizit in deutschen Kulturbetrieben auflehnten. Weiterlesen

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Toastbrot, Toastbrot. Und über Kinderbücher, Freundschaft und Rassismus

Flickr (c) dbgg1970

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Warum auch immer haben seit einigen Tagen Menschen Probleme mit Otfried Preußlers Entscheidung, seine Bücher einer zeitgemäßen, nicht-rassistischen Sprache anzupassen und seiner Entscheidung, in diesem Zuge das N-Wort aus seinen Werken nachträglich entfernen zu lassen. Es geht also um das Wort, mit dem der Feuilleton jetzt wie von der Tarantel gestochen um sich schmeißt, und im gleichen Atemzug das Hinaufziehen alter böser verbietender Zeiten beschwört: Z E N S U R. Das Ganze wird dabei oft gezwungen witzig verpackt, damit man sieht, wie ewiggestrig und unlustig die Befürworter der Änderungen sind, und wie pfiffig-originell-unterhaltsam-lebensfroh die Freiheitskämpfer, die sich für die Rettung der r a s s i s t i s c h e n Originalsprache einsetzen. Weiterlesen

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