„[Dr. Fileno] … der dachte, er habe ein probates Mittel gegen alle Leiden des Menschen entdeckt, ein unfehlbares Rezept, dass ihm und aller Menschheit bei jedem Unglück, öffentlich wie privat, Trost spenden würde.
Tatsächlich hatte Dr. Fileno nicht so sehr ein Mittel oder ein Rezept entdeckt, sondern vielmehr eine Methode, die darin bestand, von früh bis spät Geschichtswerke zu lesen und sich darin zu üben, die Gegenwart zu betrachten, als wäre sie ein Geschehen, das längst in den Archiven der Vergangenheit begraben lag. Mittels dieser Methode hatte er sich von allem Leid und Ärger kuriert und hatte – ohne vorher sterben zu müssen – zu einem ernsten und gelassenen Seelenfrieden gefunden, dem jene besondere Traurigkeit innewohnte, die auch dann von Friedhöfen ausgehen würde, wenn alle Menschen längst tot wären.“
(Annie Proulx in „Ein Haus in der Wildnis – Erinnerungen“ aus Luigi Pirandellos „La tragedia d’un personnagio“.)